In Zeiten der steigenden Haftpflichtprämien und immer schwereren Berufsbedingungen, ist es kompliziert eine eigene Hebamme zu finden, die dann auch noch Kapazitäten hat und mit der man sich gut versteht. Leider gibt es kein Verzeichnis, in dem alle Hebammen aufgelistet sind. Es gibt aber mehrere Wege um eine Hebamme zu finden. Am besten legst du dir Stift und Blatt bereit und los geht’s.
Als erstes würde ich dir die Hebammensuche über Hebrech empfehlen. Das ist ein Abrechnungsprogramm, dass sehr viele Hebammen nutzen, die somit auch dort aufgelistet sind.
Dort kannst du nach Postleitzahl und speziellen Tätigkeiten suchen. Suche ruhig auch nach Postleitzahlen in der Umgebung, Hebammen nehmen oft weite Wege auf sich um Frauen zu betreuen. Falls du eine Hausgeburtshebamme suchst kannst du, auf jeden Fall bis zu 100 km von deinem Wohnort entfernt suchen.
Schreibe dir die Namen der Hebammen, die du gefunden hast und die jeweiligen Telefonnummern auf dein Blatt.
Die nächste Möglichkeit ist die Hebammensuche, der einzelnen Landesverbände:
Nordrhein-Westfalen (hier gibt es leider keine Hebammensuche, aber weiterführende Links)
Auch dort schreibst du dir dann die Nummern mit Namen heraus.
Für die Bundesländer Sachsen-Anhalt, Mecklenburg Vorpommern und Rheinland Pfalz gibt es leider keine eigene Hebammensuche. Und leider sind auch die vorhandenen Hebammensuchen nicht immer auf dem neusten Stand. Ob die jeweilige Hebamme, auch noch die Leistungen anbietet, die angegeben sind, ist nicht sicher. Entweder hilft dir da dann eine Suchmaschine weiter, oder du versuchst einfach dein Glück und rufst an.
Die nächste Möglichkeit wäre grundsätzlich eine Suchmaschine, in die du dann „Hebamme“ und „den Namen deiner Stadt“ eingibst. Hier auch dann wieder die Städte und Dörfer in der Umgebung absuchen. Das ist sehr mühsam und aufwendig, man findet aber sehr oft noch ein paar Hebammen, die in den Suchen oder Hebammenlisten nicht auftauchen.
Ein weiterer Weg ist es, dich in Foren und auf Facebook umzuhören, ob jemand eine Hebamme in deinem Umkreis empfehlen kann. Die Frauen sind meist sehr hilfsbereit und ich konnte noch drei weitere Hebammen finden, die ich mithilfe der anderen Möglichkeiten nie gefunden hätte.
Ich möchte dir Mut machen. Da ich wusste, dass ich eine Hausgeburt haben möchte, kontaktierte ich die nächsten zwei Hausgeburtshebammen bereits wenige Tage nach meinem positiven Schwangerschaftstest. In dieser Zeit war ich noch frohen Mutes. Doch dann kamen die beiden Absagen: Hebamme 1 hatte um meinen Termin herum Urlaub, Hebamme 2 begleitete nur im Sommer Hausgeburten. Also suchte ich weiter. Durch die oben genannten Suchmaschinen, den Kontakt zum Hebammenverband, meiner Krankenkasse und anderen Hausgeburtseltern, konnte ich 18 weitere Hausgeburtshebammen im Umkreis von 100km ausfindig machen. Ich bekam allerdings eine Absage nach der anderen. Die Gründe waren vielfältig: „Der Weg ist mir zu weit“, „Ich biete aus persönlichen/ versicherungstechnischen/ finanziellen Gründen keine Geburtshilfe mehr an“, „Da habe ich Urlaub“ (letzteres unzählige Male. Termin in der Weihnachtszeit zu haben, ist nicht sonderlich klug geplant geschwängert).
Schließlich habe ich eine gefunden, die die ersten Vorsorgeuntersuchungen gemacht hat. Allerdings war ich mit ihr nicht auf einer Wellenlänge und konnte mir eine Geburt mit ihr absolut nicht vorstellen. Ich war echt verzweifelt, sah meine Hausgeburt schon davon schwimmen und suchte nach einer Alternative. Zur Halbzeit meiner Schwangerschaft habe ich dann endlich meine wundervollen Hebammen kennen gelernt, die schließlich 70km (einfachen Weg) gefahren sind um mich zu betreuen. Auch im Wochenbett!
Ich wünsche dir, dass du eine Hebamme finden kannst, die freie Kapazitäten hat und zu dir passt. Und ich möchte dich dazu ermutigen nicht aufzugeben. Auch wenn man das als verzweifelte Suchende nicht glauben kann:
Am Ende findet sich immer ein Weg!
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